Das hier ist zwar keine Kurzgeschichte, aber trotzdem etwas selbsgeschriebenes von vor etwa einem Jahr das ich noch auf dem Pc hatte:
Stiller Trost
Es gibt Momente
In denen ist jedes gesprochene Wort
Ein Wort zuviel.
Manchmal,
Da sucht man einfach nur den Stillen Trost:
Ein Blick, der zeigt, dass man verstanden hat,
Ein Blick, der ausreicht um zu sehen,
Dass diese Ruhe und Gelassenheit,
Die man auszustrahlen versucht,
Nur eine Fassade ist.
Ein stummes Ergreifen deiner Hand,
Ein zärtliches Drücken derselben,
Beiläufige Streicheleinheiten in der Stille
Und das unausgesprochene Versprechen,
Dass das Vertrauen da ist.
Dann, nach einer aufmunternden Umarmung,
Kann es passieren, dass sich all die Worte,
Die sich die ganze Zeit über an deinem Hals geklammet hatten,
Wie ein Wasserfall aus dir herausströmen
Und dabei merkst du, dass es schon fast vorbei ist.
Aber Manchmal, da gibt es eben Momente,
In denen ist jedes gesprochene Wort
Ein Wort zuviel, da sucht man einfach nur
Den Stillen Trost und das Versprechen,
Dass das Vertrauen da ist.
justamirage - 2007/09/05 14:01
Ich hatte eigentlich schon länger vor ein paar selbstgeschriebene Sachen hier zu veröffentlichen. Das hier ist eine Kurzgeschichte, die ich vor etwa einem halben Jahr geschrieben hatte (Kommentare sind übrigens erwünscht):
Abschied
Langsam umfuhren ihre Finger den Saum des Hemdes. Sie glitten entlang, spürten die seidige Glätte des Stoffes, etwas rauher an den Nähten. Dann griffen sie in den Stoff, zogen ihn rauf bis zu ihrem Gesicht, dass sie nun im Stoff versank. Sie atmete ein, sog den Duft des Hemdes in sich auf. Es roch nach ihm, seiner Haut, seiner Wärme, der kühlen Nacht in der sie keinen Pullover dabeigehabt hatte, und er sein Hemd geöffnet hatte, sodass sie zwischen seiner Brust, an der sie sich damals geschmiegt hatte, und dem Stoff Platz fand. Wie lange her nun alles schien. Wehmütig legte sie das Hemd zur Seite. Es war das letzte, was er ihr gegeben hatte, bevor sie in das Flugzeug stieg. ,,Damit du auch in Zukunft noch an mich denkst.”, hatte er augenzwinkernd gesagt und sie hatte es wortlos eigesteckt bevor sie durch die Kontrollpassage schritt und von dort aus einen letzten Blick auf ihn warf.
Aber all dies lag nun weit zurück. Es war wohl besser wenn sie nicht mehr daran dachte, wenn sie nach vorne blickte. Entschlossen steckte sie das Hemd zurück in die Tasche, zog die Hand zurück und stieß plötzlich einen leisen Schrei aus. Beim Herausziehen der Hand war ihr Zeigefinger an einer Sicherheitsnadel, die den kaputten Reißverschluss der Tasche provisorisch ersetzen sollte, hängengeblieben.
Misstrauisch beobachtete sie, wie sich nun ein rotglänzender Blutstropfen auf ihrer Fingekuppe bildete. Instinktiv führte sie nun ihren Finger zum Mund und leckte den Blutstropfen ab, dessen metallischer Geschmack sich nun in ihrem Gaumen ausbreitete. Während sie dies tat, kamen ihr plötzlich und auf unweigerliche Weise Erinnerungen an ihre Mutter auf. Sie dachte daran, wie sie ihr als kleines Mädchen immer versucht hatte mit Geschichten abzulenken, während sie ihr kleinere Wunden säuberte und verband.
,,Vermutlich war es normal, dass sie mit Wehmut an Vergangenes zurückdachte, jetzt, da es kein Zurück mehr gab”, sagte sie sich während sie ihren Finger aus dem Mund zog und im Anschluss behutsam versuchte mit der Nadel die Tasche zu schließen.
Dann holte sie tief Luft, atmete langsam ein und aus und versuchte ihre Erinnerungen an diem die ihr etwas bedeutet hatten und es wohl immernoch taten, zu unterdrücken. Es war schwer Abschied zu nehmen von all dem, was sie bis jetzt gekannt hatte, was ihr vertraut gewesen war. Sie versuchte den Gedanken beiseite zu schieben, dass sie all dies vermutlich nicht wieder sehen würde, dass ihre Entscheidung wohl ein Abschied für immer bedeutete – ein neuer Anfang.
Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen: ,,Das Fahrzeug wartet draußen auf Sie.”, hörte sie den jungen Herrn in gebrochenem Englisch sagen. Sie bedankte sich, holte nochmal tief Luft, griff nach ihrer Tasche, stand auf und ging zügigen Schrittes auf die Schiebetür zu. Als sie durch die hindurchtrat und die Flughafenhalle verließ, spürte sie wie ihr der schwüle, staubige Wind ihrer wohl neuen Heimat in die Augen blies. ,,Ein neuer Anfang.”, dachte sie sich, lächelte dem wartenden Fahrer zu und lies sich dabei helfen ihr Gepäck im Kofferraum zu verstauen.
justamirage - 2007/08/26 17:22
Ich vermisse wie du mich in den Arm nimmst und über den nackten Rücken streichst.
Ich vermisse mit dir zu Lachen, Rumzualbern und in Persona meine Gedanken zu erzählen.
Ich vermisse deine Blicke, die mir in dem Moment das Gefühl geben, die begehrenswerteste Frau der Welt in deinen Augen zu sein.
Ich vermisse es meine Tränen an deinem T-shirt zu trocknen, ich vermisse wie du es trotz allem immer wieder schaffst mir ein Lächeln zu entlocken.
Ich vermisse es einfach nur mit dir dazuliegen und über die Welt zu plaudern.
Ich vermisse es deinen Atem zu spüren und deine Wünsche ins Ohr geraunt zu bekommen.
Ich vermisse dich, und dabei bist du nicht fort und ich bin auch noch da.
justamirage - 2007/07/31 12:08